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Neubau eines Wohn- und Geschäftshauses in Krefeld

Realisierung 2014-2020

Innerhalb des Bestandes hat die „Wohnstätte Krefeld“ acht Grundstücke erworben, die ursprünglichen Einzelparzellen sollen nun mit einem „Wurf“ bebaut werden. Innerhalb der gewachsenen Blockstruktur bedeutet dies einen großmaßstäblichen Eingriff, der eine differenzierte Architektur erfordert.

Neben dem ca. 145 Meter langen und 2002 fertiggestellten Behnischgebäude soll in unmittelbarer Nachbarschaft die ehemalige Werkkunstschule nach einem kürzlich prämierten Entwurf von Blocher & Blocher umgebaut und erweitert werden. Am Ostwall entsteht die neue Haltestelle der Straßenbahn „Unter der Uhr“, eine leichte, gläserne 125 Meter lange Dachkonstruktion. Damit zeichnet sich der Kontext durch eine Gleichzeitigkeit von großmaßstäblichen Architekturen und einer Vielzahl heterogener kleinmaßstäblicher Stadthäuser aus. Dieses Nebeneinander im Kontext gilt es synergetisch weiterzubauen.

Ein Gebäudeensemble aus einzelnen prägnanten Baukörpern, das als Ganzes gelesen werden kann und sich als Einheit präsentiert, wird durch eine Passage als vermittelndes Element begreifbar und räumlich erlebbar.

Die Programmmischung aus Einzelhandel, Restaurants, Büros, Praxen und Wohnungen setzt die urbane Vielfalt der Umgebung fort. Jeder Raum, jeder Ort oder jede Situation kann optimal bespielt werden. So entsteht eine räumliche und funktionale Komposition im Sinne eines stimmigen Ensembles.

Das Ensemble ermöglicht die Vermittlung zwischen den Maßstäben und lässt so ein „sowohl als auch“ entstehen. Durch die Aufteilung in erkennbare einzelne Bausteine, die den Bürgerhäusern Krefelds entsprechen, können maßgeschneiderte Räume entstehen: Zur Petersstraße hin öffnen Rücksprünge Plätze für die Außengastronomie. Das Anheben eines Baukörpers lässt einen breiten zweigeschossigen Zugang zum Innenhof entstehen. Durch die Dreigeschossigkeit des letzten Baukörpers in der Petersstraße entsteht ein selbstverständlicher Übergang zum Bestand.

Durch die Vor- und Rücksprünge der einzelnen Volumen wird die Porosität der Blockstruktur thematisiert. Größere Abstandsflächen erlauben eine Höhenstaffelung der Volumen, die stärker kompositorischen Motiven folgt als der Kontinuität von Trauf- und Firstlinien.

 

in Arbeitsgemeinschaft mit
DeZwarteHond.