48_NBO
Neue Bahnstadt Opladen
Wohnungsbau im Quartier am Campus
Die neue Bahnstadt Opladen entwickelt sich entlang des Grünen Kreuzes rund um die charakteristischen Industriegebäude Kesselhaus, Magazin und Wasserturm. Dieser innerstädtische Parkraum beherbergt Flächen für Spiel, Sport und Erholung für die zukünftigen Bewohner und Anwohner der benachbarten Stadtteile Opladen und Quettlingen. Die umliegende Bebauung im Norden ist vornehmlich als Wohnfläche ausgewiesen und kann teilweise mit Flächen zum Arbeiten ergänzt werden. Die Nähe zum Kulturausbesserungswerk spricht hier für eine Nutzung über das Wohnen hinaus. Das bearbeitete Grundstück liegt am Kreuzungspunkt zwischen dem Nord-Süd-Finger des grünen Kreuzes und der Allee im Norden.
Das Gebäude reagiert auf diese besondere städtebauliche Situation mit einer Gliederung der Kubatur. Eine Fuge innerhalb des Gebäudes entwickelt einen Gebäudekopf, der auf den Kreuzungspunkt von Allee und grünem Finger reagiert, und einem lang gestreckten, die Allee begleitenden, Gebäudeteil.
Die Baumasse am grünen Finger nimmt zudem die Maßstäblichkeit der im Süden angrenzenden Bebauung auf. Auch die Erschließung erfolgt an dieser Stelle von Westen. Zudem unterstreicht die Stellung des Gebäudes im orthogonalen System des südlichen Baufeldes seine Funktion als Schlussstein dieses Feldes zum Norden hin.
Das Gebäude besteht aus 5 dreigeschossigen Stadthäusern, die einerseits ein Ganzes bilden, durch Ihre unterschiedliche Ausformulierung der Kubaturen aber auch einen eigenständigen Charakter erhalten. Alle Stadthäuser bestehen aus einer Erdgeschosszone, die optimal als gemeinschaftliche Wohnfläche (Wohn-, Koch-, Esszimmer) für das einzelne Stadthaus oder als anliegende Wohneinheit bei ergänzender Nutzung bespielt werden kann.
Darüber hinaus ist aber auch eine Nutzung als Büro oder Werkstattfläche möglich. Ein möglichst flexibler Grundriss, die großzügige Deckenhöhe von 2,90 Metern und der direkte, barrierefreie Zugang von der Straße schaffen so auch die Möglichkeit zur Nutzung z.B. als physiktherapeutische Praxis, Grafik Designbüro, Rechtsanwaltskanzlei, einer Tierarztpraxis, einer kleinen Restauratorwerkstatt, Freiberufler aus der pharmazeutischen Industrie o.ä. Die Erschließung der Wohnungen erlaubt eine separate Nutzung des Erdgeschosses.
Dazu ist ein kleiner Foyerbereich im Erdgeschoss abzutrennen. Wohnzimmer und Küche der oberen Wohnung sind dann im obersten Geschoss mit Anbindung an die großzügige Dachterrasse anzuordnen. Zudem sorgt die „Überschließung“ auch bei einer Separierung des Stadthauses in zwei Einheiten zu einer direkten Verbindung der oberen Einheit zum Garten, der dann individuell auf die einzelnen Einheiten aufgeteilt werden kann.
Gartenmauer, Wege und Parkplätze nehmen das städtebauliche Leitbild der Klinkenflächen auf und fassen die vielen Einzelelemente gestalterisch zusammen. Alle Elemente bilden ein „Tablett“ auf dem das Gebäude und insbesondere die rundum laufenden verschiedenen Gartenzonen stehen. Auch die Fassade des Gebäudes kann teilweise mit Klinkenflächen belegt werden. Der überwiegende Teil der Fassade ist aber von den Putzflächen und den großzügigen Fensterflächen geprägt.
Die vorgeschlagenen Stadthäuser für die neue Bahnstadt Opladen verstehen sich als neuer Stadtbaustein für ein neues Stück Stadt, dass durch seine Planung für die unterschiedlichsten Nutzungen offen ist und gestalterisch eine möglichst enge Verzahnung mit den sich noch entwickelnden Bereichen schafft, so dass sich dieser neue Stadtraum zu einem lebendigen und charakteristischen Ort entwickeln kann.