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Grundschule Offenburg

Realisierungswettbewerb Grundschule Offenburg, 2013, Anerkennung

Städtebau und Freiraumkonzept
Mit einem signifikanten Gebäude an der Rammersweierstraße und einem grünen Campus, der die Verbindung zur Erich-Kästner-Schule herstellt, wird der Standort Schule gefestigt, ein Campus entsteht und das städtebauliche Umfeld wird insgesamt aufgewertet.

Das Schulgebäude bildet im Norden den baulichen Abschluss und öffnet sich nach Süden zum Campus, der die ankommenden Schüler aus Osten – Geschwister-Scholl-Straße – und aus Süden – Prinz-Eugen-Straße – aufnimmt und über den Pausenhof in die Schule führt. Das zweigeschossige Gebäude wurde so platziert, dass die vorhandenen Baumbestände erhalten bleiben können. Durch die Weiterentwicklung des vorhandenen Abstandsgrüns im Westen, Norden und Osten wird der Baukörper Und sein Umfeld aufgewertet. Die alleeartige Baumbepflanzung in Nord-Süd-Richtung wird im Norden und Süden in das Grünkonzept integriert, im mittleren Teil an der Grenze zum Grundstück des Krankenhauses wird, um den nachbarlichen Grünraum mit einzubeziehen, eine zusätzliche lockere Baumbepflanzung als Ergänzung vorgeschlagen.

Im Sinne der Inklusion wird der Campus weiträumig räumlich gefasst. Am westlichen Grundstücksrand werden mit einer Reihung von Spielfeld, Schul- und Spielgärten, sowie der Fahrradüberdachung der vorh. Schule die geforderten Funktionen als Rückgrat aufgebaut. Sie bilden dadurch , wie auch die Verbindungszone, die offene Bewegung ermöglicht, ein verbindendes Element zwischen den beiden Schulen Funktionalität und innenräumliche Qualität. Die Grundschule mit Betreuungsangebot und Mensa wurde so organisiert, dass die unterschiedlichen Nutzungen den pädagogischen Auftrag der Grundschule unterstützen und fördern.

Das Obergeschoss beinhaltet daher sämtliche Unterrichtsräume der Grundschule, die aufgrund der vorgeschlagenen Konzeption alle Möglichkeiten einer optimalen Unterrichtung der Grundschüler gewährleistet. Der Aufteilung der Klassenräume und Mehrzweckräume ist äußerst flexibel und einfach. Das Erdgeschoss mit Verwaltung und Betreuungsangebot und Mensa ist so organisiert, dass die gewünschte Flexibilität und eine separate Abendnutzung möglich ist. Die Mensa, die zweifellos das Herz dieser Schule ist, öffnet sich horizontal zum Grünraum im Osten und vertikal in der Mitte zum Obergeschoss. Aus beiden Richtungen wird dieser unterschiedlich hohe Raum mit Tageslicht versorgt. Es entsteht ein heller, freundlicher Lernort, der zu der gewünschten Identitätsstiftung besonders beiträgt.

Konstruktion und Materialität
Das Gebäude wurde auf einer modularen Ordnung entwickelt und eignet sich für eine wirtschaftliche Kombination in Ortbeton und Fertigteilbauweise. Die Decken können grundsätzlich als Flachdecken ausgeführt werden. Die hochgedämmte Fassade wird mit einem Sichtmauerwerk in Vormauersteinen mit geschlämmter Fuge vorgeschlagen. Neben dem städtischen, zeitlosen Erscheinungsbild leistet eine Klinkerfassade auch im Sinne der Nachhaltigkeit eine langlebige, wartungsfreie Gebäudehülle.
Mit einem dreifachverglasten, hochwertigen Holz-Alufenster werden zusammen mit weiteren wichtigen Elementen, wie Sonnen- und Blendschutz, die Voraussetzungen für die geforderte Unterschreitung der EnEV geschaffen.

Energetische und wirtschaftliche Aspekte
Die Konzentration auf das Wesentliche bildet in der Regel die Basis für energetisch und wirtschaftlich sinnvolle Lösungen. D.h. mit einem funktional und organisatorisch guten Grundriss reduzieren sich Quadratmeter und Volumen. Dies sind die wesentlichen Grundlagen für eine wirtschaftliche Lösung.
Die Kompaktheit, die mit einer sensiblen Zonierung einhergeht, ermöglicht eine geringe Hüllfläche, die gerade in Bezug auf Energieverluste von großer Bedeutung ist. Diese entscheidenden Hüllflächen werden mit hochwertigen Materialien wärmebrückenfrei gedämmt bzw. ausgeführt. Für das Ziel, Nachhaltigkeit bei guter Wirtschaftlichkeit, bietet deshalb das vorgeschlagene Konzept die notwendigen Voraussetzungen.

mit
Lehmann Architekten