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Zukunft Wohnen

STADTRAUM VERDICHTEN
STADTRAUM AUFWERTEN

Scheidtweiler Strasse 44-48

Die Ehrenfelder Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft EG

Das Stadtgebiet Braunsfeld/Ehrenfeld ist von einem stark heterogenem Nutzungsmix aus Wohnen, Arbeiten und Verkehr geprägt. Für eine zukünftige Entwicklung dieses Stadtquartiers ergeben sich dadurch große Entwicklungspotentiale.

Unsere Planung für eine Entwicklung der Scheidtweiler Straße lotet die Möglichkeit aus, bei einer max. Verdichtung des Grundstücks den Straßenraum aufzuwerten.

Ein Teilbereich im Westen des Grundstücks bleibt leer, um auf zukünftige Entwicklungen des Straßenbahndepots reagieren zu können und eine zusätzliche Erschließung des Gebiets zu ermöglichen. Aufwertung erfährt die Scheidtweiler Straße durch eine behutsame Aufweitungen des Straßenprofils, die sich stellenweise bis unter das Gebäude erstrecken und die gemeinsamen Eingänge für das Genossenschaftshaus bilden. Bäume entlang der Straße dienen als Filter zwischen Haus und Straße und vermitteln zwischen Straßenraum und Bebauung.

Ein- und zweigeschossige Kuben im Erdgeschoss beherbergen Büro- und Gewerbenutzungen, die teilweise direkt an der Straße stehen (Gewerbenutzung mit Schaufenster) und den Straßenraum in verschiedene Teilbereiche gliedern.  Andere Bereiche sind zurückversetzt und können für Büros genutzt werden. Im viergeschossigen Riegel über der Sockelzone befinden sich ca. 75 Wohnungen. An insgesamt 7 Treppenhäusern befinden sich jeweils 2 bis 3 Wohnungen je Etage. Die Größen sind gestaffelt und betragen 39qm, 58qm, 70qm und 85qm. Durch die  Anordnung von Doppelparkern im UG können ca. 78 PKW Stellplätze zur Verfügung gestellt werden. Das komplette Gebäude hat eine Bruttogeschossfläche von 8.440qm (exkl. UG). Die reine Wohnfläche nach WohnFlV beträgt 5.003qm, für den Gewerbebereich stehen zusätzlich 1.046qm Nutzfläche zur Verfügung.

Der Nutzungsmix (Wohnen/Arbeiten/Infrastruktur) im Gebiet ist das Potential des Grundstücks, schafft aber gleichzeitig für die Planung der Wohnräume große Zwänge. Die aus dem Nutzungsmix resultierenden Schalleinwirkungen auf das Gebäude,  im Norden das KVB-Depot (TA-Lärm) – im Süden die vielbefahrene Straße (Verkehrslärm) sind bei der Planung von Beginn mitzudenken. Der gesetzlichen Forderung nach öffenbaren Fenstern in der Wohnung wird mit der Planung von verglasten Loggien nachgekommen. Diese Loggien dienen als Schallpuffer. Alle Räume können „über Eck“ über die Loggien belüftet werden, so dass die erforderlichen Schalldämmwerte von 40db(A) tags und 30db(A) nachts erreicht werden können. Die verglasten Loggien sind Zwischenzonen in den Wohnungen, halb Innenraum – halb Außenraum, die jeder Bewohner individuell bespielen kann. Je nach Nutzerwunsch kann dieser Raum als temporäre Wohnzimmererweiterung (in den Sommermonaten), als Gewächshaus, als Außenraum u.v.m. gelesen werden. Immer ist die Loggia räumliche Verbindung zum Außenraum. Zwei gegenüberliegende Loggien und ein mittig gelegener Bereich in der Wohnung mit Koch- und Essnutzung bilden das Zentrum der Wohnung. In dieser Zone verfügt die Wohnung über einen Raum der zu beiden Seiten den Kontakt nach außen ermöglicht und hervorragend belichtet ist.

Im Staffelgeschoss befindet sich eine großzügige Gemeinschaftsfläche, die aus Schallschutzgründen mit einer vorgefertigten Gewächshausstruktur überdeckt ist. Die Hausgemeinschaft der Genossenschaftler verfügt hier über einen gemeinsamen Bereich, der für gemeinschaftliche Zwecke unterschiedlich genutzt werden kann. Das vorfertigte Gewächshaus kann für ca. 400€/m2 (brutto) erstellt werden (Angebot vom 9.11.2015 Firma Siedenburger, Gesamtsumme 445.000€ (netto) für 1.320qm Gewächshaus) und kompensiert die fehlenden Außenräume, die auf dem Grundstück aus schalltechnischen und geometrischen Gründen nicht im klassischen Sinn erzeugt werden können. Auf dem Dach werden die Spielflächen für Kleinkinder nachgewiesen, hier kann gemeinschaftlich die Fußballweltmeisterschaft verfolgt werden, eine Hausaufgabebetreuung angeboten werden, der Fitnessbereich für die Bewohner eingerichtet werden und die Ehrenfelder Genossenschaftstomate gezüchtet werden. Der Gemeinschaftsraum auf dem Dach schafft Räume der Begegnung für die genossenschaftlich organisierten Bewohner und fördert so die Entwicklung einer urbanen Nachbarschaft für die Zukunft.

 

mit
knp.bauphysik ingenieurgesellschaft mbH